Zauberei und Illusion

Es gibt wenige Wissensgebiete auf der Welt, in die ich mich derart sinnlos hineingefuchst habe, wie die Zauberei. Also der Lug und Betrug, die Sinnestäuschung, mit der man so tut, als könne man übermenschliches - aber als guter Illusionist natürlich immer auch klarstellt, daß es sich eben um eine Lüge handelt.

Ich zaubere selbst, mehr schlecht als recht, habe aber immerhin auch schon mal an einem professionell verkauftem Zaubertrick mitgearbeitet, und natürlich ist es eine Übersetzung: Die deutschsprachige Version von Name it von Thomas Riboulet stammt von mir.

Meine Helden sind, wie könnte es anders sein, Penn & Teller. Ich konnte sie in dreißig Jahren insgesamt vier Mal in Las Vegas live sehen. Leider hat Netflix in Deutschland ihre grandiose Show "Fool Us!" aus dem Programm genommen und sie ist nur über illegale Quellen in Deutschland verfügbar.

In München sind wir mit Alexander Krist und seinen beiden Theatern gesegnet - die Zelt-Show im Kristelli ist so aufwendig wie kaum ein anderes Programm und ich kann sie allen Fans der Achtziger Jahre ganz besonders empfehlen. Im kleinen Magic Table Theater kann man auch Denis Behr sehen, der wirklich handwerklich großartig nur mit Spielkarten einen ganzen Abend bestreitet, mit trockenem Humor und einer Nervenstärke, die ich sehr bewundere. Pit Hartling hat mich auch schon mehrfach genarrt und sein rückwärts laufender Kartentrick namens "Back to the future" ist einer meiner privaten All-Time-Favourites.

Wer gerne selber ein paar einfache Kartentricks ohne allzuviel Fingerfertigkeit lernen will, wird bei den "Light" Büchern von Roberto Giobbi fündig. Von da aus kann man sich prima hocharbeiten. Einer der wirklich durchdachtesten Einsteiger-Tricks, der derzeit verkauft wird, ist Position Impossible von Brent Braun (gerade bei keinem deutschen Händler gefunden, ich hab ihn von Vanishing Inc). Das ist wirklich eine der durchdachtesten Routinen die aussieht, als könne nur ein absoluter Profi das machen, aber es geht wirklich ohne einen Funken Fingerfertigkeit! Ansonsten schwöre ich, wie so viele, auf Phoenix-Kartendecks von Card Shark und wer dort was einfaches, aber total verblüffendes, kaufen möchte, greife zu "Teleporter" oder "Order". Für Order ist nur ein einfacher Handgriff notwendig, den wirklich jeder in einer Stunde perfektionieren kann. Teleporter ist so simpel, daß es fast schon weh tut. Ich hab den Trick etwas technisiert, in dem ich die Kartenstapel unter mein Handy und das eines Zuschauers lege und dann per SMS/Whatsapp/Wasauchimmer die Karten "übertrage". Ich hatte eine Zeitlang immer das Teleporter Deck in der Jackentasche, falls eine kleine Spontan-Vorführung gefragt war.

Falls sie mehr über die faszinierende Geschichte der Illusion lesen möchten, sollten Sie die exzellenten Bücher von Jim Steinmeyer (nur auf Englisch verfügbar) durchlesen, insbesondere "Hiding the Elephant".

Das letzte Update dieses Artikels war am 8.1.2023